Reisemedizin

In der Reisemedizin fließen viele Themenbereiche zusammen. Nicht nur die Medizin (Tropenmedizin, Innere Medizin, Höhenmedizin, Tauchmedizin), sondern auch Biologie (Insekten!), Geographie und Meteorologie spielen eine bedeutende Rolle.

Reisemedizin heisst aber auch, den einzelnen Reisenden in seiner Individualität, seinen Bedürfnissen und seinem Risikoprofil wahrzunehmen und adäquat zu betreuen.

Unser reisemedizinisches Angebot umfasst:

Wir bringen Ordnung und System in Ihre Impfungen

Bringen Sie uns Ihre Impfpässe, wir nennen Ihnen fällige und zukünftige Auffrischungstermine und eventuell bestehende Impflücken. Bei Bedarf legen wir auch gerne einen neuen Impfpass an und übertragen noch gültige Impfungen.

Durch Ärztewechsel, Umzug, Verlust und Neuausstellung sind Impfpässe oft ein buntes Durcheinander von alten und neuen Impfungen, nachgetragenen Terminen und unleserlichen Einträgen.

Das macht den Überblick über nötige Auffrischungen oder ergänzende Impfungen schwer.

Der Impfcheck und das Ausstellen eines neuen Impfpasses kostet € 15,- pro Person und ist derzeit im Rahmen eines Impfprogrammes kostenfrei!!

Kinderimpfpässe – Internationale Impfpässe – FSME-Impfpass – Ersatzimpfpässe – Impfkarten – Impfzettel

Ihre Persönliche Anwesenheit ist erforderlich!!

Malariaprophylaxe

Malaria ist die wichtigste, nicht durch eine Impfung verhinderbare Tropenerkrankung. Wir beraten Sie gerne über die verschiedenen Möglichkeiten, sich gegen diese Erkrankung zu schützen. 

Expositionsprophylaxe (nicht-medikamentöse Maßnahmen)

Einen ganz wesentlichen Teil der Malariaprophylaxe stellt der Mückenschutz dar. Diese nicht-medikamentösen Maßnahmen können das Malariarisiko um bis zu 90% herabsetzen.

Medikamentöse Prophylaxe

Bei Reisen in Länder mit hohem Malariarisiko muss eine medikamentöse Malariaprophylaxe eingenommen werden. Aufgrund von Resistenzen der Malariaerreger sind in diesen Gegenden nur wenige Medikamente wirksam. Wir informieren Sie gerne über die zur Verfügung stehenden Substanzen, deren Vor- und Nachteile und helfen Ihnen bei der Auswahl der für Sie richtigen Medikation. Natürlich erhalten Sie bei uns auch die Rezepte für Ihre Malariamedikamente.

Notfalls-Selbstbehandlung (“Stand-by”)

Für Reiseländer mit geringem Malariarisiko bietet sich eine Alternative zur medikamentösen Prophylaxe an: mit guter Vorbereitung und Information kann statt einer Prophylaxe die sogenannte Notfalls-Selbstbehandlung (oder “Stand-by” Medikation) verwendet werden. Dabei wird ein wirksames Medikament zur Behandlung der Malaria in den Urlaub mitgenommen und im Krankheitsfall eingenommen. Da diese Methode einige Anforderungen an den Reisenden stellt, ist umfassende Information dazu wichtig. Wir nehmen uns Zeit, Ihnen das Prinzip zu erklären und Vor- und Nachteile zu erläutern. Verwenden Sie die Notfalls-Selbstbehandlungsmethode nur, wenn Sie genau verstanden haben, was zu tun ist, und auch bereit sind, dies einzuhalten.

Schutz vor Mücken und anderen stechenden Insekten

Die Liste der von Insekten übertragenen Erkrankungen ist lang, nur gegen wenige kann man sich durch Impfungen oder vorbeugend eingenommene Medikamente schützen. Daher ist ein wirksamer Schutz gegen Insekten eine wichtige Gesundheitsvorsorge auf Reisen.

Allgemeine Maßnahmen:

In manchen Fällen kann man Insekten buchstäblich aus dem Weg gehen. So sind Zecken und Milben und die durch sie übertragenen Erkrankungen sehr ortsgebunden, und Plätze mit gehäuft vorkommenden Erkrankungen der einheimischen Bevölkerung oft bekannt.

Manche Erkrankungen zeigen aufgrund der Lebensgewohnheiten der Überträgerinsekten deutliche saisonale Schwankungen. Bei der Planung einer Reise sollte solchen saisonalen Rhythmen wenn möglich Rechnung getragen werden.

Reisen Sie in eine Gegend, in der die Vorbeugung von Malaria wichtig ist, so gilt besondere Aufmerksamkeit der Dämmerung. Sowohl die frühen Morgenstunden als auch die wunderbaren Abendstunden sind leider die Zeiten der größten Aktivität von Anophelesmücken, den Überträgern der gefürchteten Erkrankung.

Aedesmücken stechen eher tagsüber. Sie sind Überträger des Dengue Fieber.

Sie sollten sich zur „Hauptflugzeit” der Mücken nicht im Freien aufhalten.

Tragen Sie außerhalb des Strandurlaubs lange Hosen, langärmelige Hemden/ Blusen und eine Kopfbedeckung; auch ihre Haut wird Ihnen den dadurch verbesserten Sonnenschutz danken. Außerdem werden Sie feststellen, dass Ihnen im tropisch-feuchten Klima in hautbedeckender Kleidung aus Naturfasern (Leinen, Baumwolle) oder aus speziellen atmungsaktiven Kunstfasern weniger heiß ist als mit Spaghettiträgern und Shorts.

Maximalen Effekt erzielen Sie, wenn Sie Ihre Kleidung mit Repellentien (Insekten-abwehrenden Mitteln) imprägnieren (s.u.) und zusätzlich spezielle Mittel auf die unbedeckten Hautstellen auftragen (s.u.).

In Gegenden, in denen Zeckenstiche möglich sind, sollten Sie keine Sandalen oder Flip-Flops tragen, sondern geschlossene Schuhe (es gibt leichte luftdurchlässige Leinenschuhe, die man auch bei 40° tragen kann). Stecken Sie bei Wanderungen durchs Gelände die Hosenbeine in die Schuhe. Nach Spaziergängen, Safaris, Entdeckungsrunden untersuchen Sie sich und Ihre Kleidung nach Zecken. Entfernen Sie eventuell anhaftende Zecken sofort. Dies kann die Übertragung von Krankheiten verhindern (gilt auch in Österreich!).

Für eine sichere Nachtruhe sollte Ihr Hotelzimmer intakte Mückengitter, eine Klimaanlage oder Moskitonetze haben. Da man sich in unterkühlten Zimmern leicht verkühlt, ein Tipp: klimatisieren Sie Ihr Zimmer tagsüber – Mücken fliegen nicht vom Warmen ins kühlere Zimmer, und drehen Sie die Klimaanlage nachts ab oder auf sehr kleine Stufe. Ein nicht klimatisiertes Zimmer lässt sich mit Insektenspray von ungebetenen Gästen, die sich tagsüber angesammelt haben, befreien.

Die unteren Enden des Moskitonetzes sollten unter die Matratze gesteckt werden, das verwehrt auch krabbelnden Insekten den Zugang.

Repellentien

Haut

Aufgrund des derzeitigen Wissensstandes können nur Repellentien, die DEET (N,N-diethylmetatoluamid) enthalten, empfohlen werden. In Österreich sind das No Bite®, Anti-Mückenmilch® und Exopic®. Lediglich das in Autan® enthaltene Picaridin ist ähnlich wirksam.

Die Schutzdauer ist umso länger, je höher die Konzentration von DEET in der Creme oder Lotion ist. Mehr als 50% DEET bringt jedoch keinen zusätzlichen Schutz. Da die Schutzdauer von vielen Faktoren beeinflusst wird (Umgebungstemperatur, Schwitzen, Wasserkontakt, Abreibung), sollten Sie eher etwas früher als auf den Packungen angegeben, das Auftragen wiederholen.

Leider gibt es keine detaillierten Studien, welche Konzentrationen von DEET für Kinder sicher sind. Zwar sind keine ernsthaften Nebenwirkungen bekannt, trotzdem sollte bei kleinen Kindern die minimal nötige Konzentration verwendet werden. Dazu helfen Fragen wie: wie lange und zu welchen Zeiten sind die Kinder im Freien, gibt es Mücken in der Umgebung, gibt es durch Mücken übertragene Erkrankungen?

Kleidung

Die Schutzwirkung von Mückenschutzpräparaten kann noch deutlich gesteigert werden, wenn zusätzlich die Kleidung, die Sie tragen, mit Permethrin imprägniert wird. Permethrin ist mückenabweisend und insektizid und wirkt auch gegen Zecken und andere Insekten. Imprägnierte Kleidungsstücke, Moskitonetze, Campingausrüstung behalten Ihre Wirkung auch nach mehrfachem Waschen (ca. nach 5x Waschen neu imprägnieren).

Tipps für einen sicheren Umgang mit Insektenschutzmitteln:

  • Tragen Sie das Repellens auf alle unbedeckten Hautstellen auf, verwenden Sie es nicht für Bereiche, die von Kleidung bedeckt ist. Tragen Sie dünn auf, eine dicke Schicht schützt nicht besser.
  • Tragen Sie das Repellens NICHT auf Wunden oder stark irritierte Hautstellen auf (zB. Ekzeme)
  • Wenn Sie ins Hotel, in mückensichere Räume zurückkommen, oder bevor Sie sich schlafen legen, waschen Sie die eingecremten Hautstellen mit Wasser und Seife ab.
  • Wenn Sie Sprays verwenden, sprühen Sie sich das Aerosol nicht direkt ins Gesicht, sprühen Sie auf Ihre Hände, und reiben Sie damit das Gesicht ein.
  • Lassen Sie kleine Kinder nicht selbst auftragen, reiben Sie Ihr Kind ein. Repellentien sollten nicht auf Kinderhände gelangen, da diese über kurz oder lang im Mund landen.
  • Säuglinge und Kleinkinder können recht einfach durch Moskitonetze über den Tragekörben oder –taschen geschützt werden. 

Krank nach einem Tropenaufenthalt?

Sie verspüren Krankheitssymptome nach dem Urlaub – Fieber, Durchfall, Hautausschlag, Übelkeit, Müdigkeit? Ein Tropenarzt kann Ihnen helfen.

Wir bieten Malaria-Schnelldiagnostik, Stuhldiagnostik, Abklärung und Behandlung von Durchfällen, Differentialdiagnose wichtiger Tropenerkrankungen.

Wenn Sie krank aus Ihrem Urlaub zurückkommen, werden Sie von uns hinsichtlich des Behandlungstermins selbstverständlich bevorzugt behandelt. Rufen Sie uns an oder kommen Sie während unserer Öffnungszeiten direkt in unser Zentrum, unsere Tropenärzte werden Sie rasch betreuen. 

Wichtig!

Wenn Sie in einem Malariagebiet waren, nehmen Sie Fieber unbedingt ernst – unabhängig davon, ob Sie eine Malariaprophylaxe eingenommen haben oder nicht. Suchen Sie sofort  einen Tropenarzt auf!

Malaria kann auch Wochen nach einem Tropenaufenthalt auftreten, und ist unbehandelt eine lebensbedrohliche Erkrankung

Höhenverträglichkeitstest / Höhentest

  • Beurteilung der Hypoxieverträglichkeit
  • Beurteilung der Höhentauglichkeit
  • Evaluierung von Trainingsresultaten 

Der Höhentest ermittelt die individuelle Höhenverträglichkeit (begründet durch die in der Höhe gegebene Hypoxie = verminderter Sauerstoffgehalt des Blutes) und der damit verbundenen Belastung des Herz-Kreislaufsystems.

Ausschließlich genetische Faktoren sind für die individuelle Höhentauglichkeit verantwortlich. Das Auftreten einer Höhenkrankheit hängt weder mit dem Alter noch mit dem Geschlecht, noch der körperlichen Fitness zusammen.

Ablauf des Tests

Nach einer entsprechenden Voruntersuchung wird ein dosiertes sauerstoffreduziertes Luftgemisch über eine definierte Zeit per Atemmaske eingeatmet. Mit einem Pulsoxymeter (Fingerclip) wird  Ausmaß und Geschwindigkeit der Veränderungen der Blutsauerstoffsättigung gemessen. Die Veränderungen der Sauerstoffsättigung und der Pulsrate geben Aufschluss über die möglichen Probleme und Reaktionen in der Höhe. Auch die Geschwindigkeit, mit der die Sauerstoffsättigung nach Abschluss des Tests wieder den Ausgangswert erreicht, gibt wichtige Aufschlüsse über die individuelle Hypoxietoleranz (= Höhentauglichkeit).

Mit dem Höhentauglichkeitstest lässt sich beurteilen, ob eine durchschnittliche, eine über- oder eine unterdurchschnittliche Höhenverträglichkeit besteht. Dies stellt für eine geplante Berg- oder Trekkingtour eine sehr wichtige Information dar.

Preis: € 90,- / Im Frühjahr 2024 minus 10% = € 81,-

  • Einführungsgespräch
  • Höhenanamnese
  • Bestimmung der Vitalparameter (Temperatur, Blutdruck, Puls, Sauerstoffsättigung)
  • Hypoxietest (Dauer 15 bis 20 Minuten)
  • Abschlussgespräch

Paketpreis für Höhentest + Höhencheck: € 145 (statt € 170)

Höhentraining / Intervall-Hypoxietraining

Das Intervall-Hypoxie-Training (IHT) ist eine Methode der Höhenanpassung. Dabei wird sauerstoffärmere Luft (14 – 9% O2) über eine Maske eingeatmet und dadurch Anpassungsvorgänge des Körpers angeregt. Durch zyklischen Wechsel zwischen sauerstoffarmer Luft und Raumluft ist dieses Höhentraining besonders effizient. Das Training wird in körperlicher Ruhe, das heißt im Sitzen durchgeführt.

Die Grundzüge der Methode stammen aus Russland, wo sie im Bereich der Luftfahrt und der Medizin intensiv untersucht und eingesetzt wurde. In weiterer Folge haben  sich weitere Einsatzgebiete der IHT etabliert, nämlich die vorbereitende Höhenakklimatisierung (= Frühakklimatisierung) und die Leistungssteigerung im Ausdauersport.

Methoden

Ein Hypoxietraining kann entweder kontinuierlich oder – wie bei uns – als Intervalltraining erfolgen. Bei der kontinuierlichen Methode wird meist die Nacht genutzt, der Trainierende schläft im Hypoxiezelt. Abgesehen von der reduzierten Bequemlichkeit eines Zeltes ist auch das Schlafen in Höhen von 3000 – 3500m nicht angenehm. Das kontinuierliche Training wird im Unterschied zum IHT oft als Belastung empfunden.

Der wichtigste Unterschied zwischen kontinuierlichem und Intervalltraining liegt in der Trainingshöhe. Mit einem kontinuierlichen Training können Höhen, die für eine optimale Höhenanpassung notwendig sind, nicht erreicht werden. Mit dem IHT lassen sich dabei bis zu 6200m simulieren, eine effiziente Akklimatisierung ist damit gewährleistet.

Mit einem IHT wird eine Frühakklimatisierung erreicht, die Wahrscheinlichkeit des Auftretens einer Höhenerkrankung deutlich reduziert.

Trainingsablauf

Eine Trainingseinheit unseres Höhentrainings besteht aus 16 Hypoxiezyklen zu 5 Minuten, wobei am Ende jedes Zyklus über 20 Sekunden Raumluft geatmet wird. Das Training erfolgt 5-mal wöchentlich über 3 Wochen. Es sollte unmittelbar vor Beginn des geplanten Höhenaufenthalts beendet werden.

Sauerstoffsättigung und Herzfrequenz werden über den gesamten Trainingszeitraum aufgezeichnet. Dies dient neben der Überwachung des Trainings auch der Bestimmung der optimalen Trainingshöhe. Es ist von großer Bedeutung, dass die individuelle Trainingshöhe richtig gewählt wird. Während der 15 Trainingseinheiten wird die Trainingshöhe individuell angehoben.

Die adaptiven Mechanismen, die durch das Höhentraining im Körper angeregt werden, bestehen in der Verbesserung der Sauerstoffaufnahme, der Transportkapazität und der Sauerstoffnutzung im Gewebe. Auch kardiovaskuläre und pulmonale Parameter verbessern sich. Veränderungen im neuroendokrinen System, wie auch im Immunsystem legen in ihrer Bedeutung noch nicht völlig geklärte zusätzliche Wirkungen nahe.

Preis € 399,-  (Aktionspreis statt € 499,-)

Die Kosten des Höhentrainings beinhalten:

  • Einführungsgespräch
  • Anamneseerhebung
  • Bestimmung der Vitalparameter (Temperatur, Blutdruck, Puls)
  • Bestimmung der Ausgangstrainingshöhe
  • Persönliche Atemmaske und Bakterienfilter
  • 15 Trainingseinheiten (à 80 Minuten)
  • Traingsadaptierung durch Aufzeichnung der Sauerstoffwerte
  • Höhenmedizinische Abschlussberatung